Nach souveränem Sieg ins Halbfinale
Mittwoch, 23. Juli, EM in Waterloo, Vorrunde: Belgien - Deutschland 2:4 (1:2)
23.07.2014 - Die deutschen Juniorinnen haben mit dem 4:2 (2:1) gegen Gastgeber Belgien den Halbfinaleinzug als Gruppenzweite hinter der Niederlande perfekt gemacht. Die frühe deutsche Führung konnte Belgien zwar schnell ausgleichen, musste aber noch vor der Pause den erneuten Rückstand hinnehmen. Im zweiten Durchgang baute die Mannschaft von Bundestrainer Marc Haller ihre Führung weiter aus, der Anschlusstreffer drei Minuten vor Ende fiel dann zu spät. Die deutschen Juniorinnen treffen nun im morgigen Halbfinale (17:00 Uhr) auf England, Sieger der Gruppe B.
Nach dem Spiel verwies Bundestrainer Marc Haller besonders auf den fahrigen Start: „Das war ein nervöser Anfang, der Bedeutung des Spiels absolut angemessen. Wir haben eigentlich zu viele Torchancen zugelassen und uns im Aufbau zu viele Fehler aus Nervosität erlaubt. Erst ab dem 3:1 wurde es ruhiger. Ab da konnten wir auch spielerisch Akzente setzen, davor war alles sehr verkrampf und wenig strukturiert.“ Vom morgigen Halbfinalgegner England hatte sich Haller noch kein konkretes Bild machen können: „Ich habe mir die Engländerinnen noch gar nicht anschauen können. Das, was wir aus der Vorbereitung wissen, ist dank zahlreicher Ausfälle ein Muster ohne Wert. Ich denke, wir sind nominell besser besetzt, aber der klassische englische Kampf wird sein Übriges dazutun.“
Mit einem Paukenschlag starteten die deutschen Damen in die Partie: Die Zuschauer hatten noch nicht einmal richtig Platz genommen, da lag die gastgebende Mannschaft bereits zurück: Selin Oruz nutzte nach 90 Sekunden die erste deutsche Strafecke zur Führung. Nach der Abwehr des ersten Schusses stand die Düsseldorferin goldrichtig und markierte im Nachschuss das 1:0. Aber Belgien antwortete schnell und nutzte Zuordnungsschwierigkeiten der deutschen Mannschaft im Mittelfeld zum Ausgleich. Stephanie Vanden Borre markierte nach einem Konter sehenswert mit der argentinischen Rückhand das 1:1 für die Hausherrinnen (9.). Nach dem Ausgleich passierte lange Zeit wenig, erst in der 25. Spielminute landete die dritte deutsche kurze Ecke bei Julia Dudorov am langen Pfosten, die die Kugel unhaltbar für Belgiens Schlussfrau Elena Sotgiu zur erneuten Führung abfälschte. Bis zur Pause verpassten es die deutschen Damen, weitere Chancen aus dem Spiel heraus und nach Strafecken zu nutzen, sodass es mit dem Halbzeitpfiff beim 1:2 aus Sicht der Belgierinnen blieb.
Nach dem Seitenwechsel setzten die deutschen Damen weiter nach, zeigten sich aber phasenweise noch immer etwas fahrig. Erst die Deutsche Meisterin Lea Stöckel erlöste das Haller-Team eindrucksvoll. Aus dem rechten Halbfeld dribbelte sich die Kölnerin mittig zum Schusskreisrand und schloss mit einem knallharten Schuss zum 3:1 ab (39.). Sechs Minuten später war Hanna Valentin zur Stelle, als sie bei der neunten Strafecke einen gehaltenen Schlenzer im Nachfassen zum 4:1 verwandelte. Kurz danach vergab Laura Saenger eine die Chance zum 5:1, als der Hannoveranerin der Ball im belgischen Schusskreis an den Fuß sprang. Doch die die Partie war nun bereits entschieden und die Deutschen konnten einen Gang zurückschalten. Das 2:4 durch Anne-Sophie Weyns drei Minuten vor dem Ende war dann auch nur noch Ergebniskosmetik, es passierte nichts mehr.
Tore:
0:1 Selin Oruz (KE, 2.)
1:1 Stephanie Vanden Borre (10.)
1:2 Julia Dudorov (KE, 25.)
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1:3 Lea Stöckel (39.)
1:4 Hanna Valentin (KE, 46.)
2:4 Anne-Sophie Weyns (68.)
Strafecken:
BEL 2 (0 Tore) / GER 10 (3 Tore)
Grüne Karten:
BEL: Cassy Boey (21.), Manon Simons (58., Stockschlagen) GER: Charlotte Stapenhorst (49., Ballwegschlagen)
Gelbe Karten:
BEL: Axelle Wouters (63.) GER: -
Schiedsrichter:
Karine Alves Pereira (FRA) / Caroline Standfield (ENG)
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