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U21-Damen: Knapper Sieg in einem völlig verrückten Spiel!
Donnerstag, 26. Juli, in Lilleshall: England U21 - Deutschland U21 4:5 (3:4)
26.07.2012 - Der designierte Europameisterschaftskader der Juniorinnen hat am Donnerstag im englischen Lilleshall sicherlich eines der kuriosesten U21-Länderspiele der DHB-Geschichte letztlich knapp mit 5:4 (4:3) für sich entschieden. Das Team von Marc Herbert lag aber nach nicht einmal 180 Sekunden bereits 0:3 zurück und drehte dies bis zur Pause in eine 4:3-Führung. Drei Pfosten- oder Lattentreffer verzeichneten die Deutschen, einen noch die Gastgeber, die am Ende knapp das Nachsehen hatten.
Bundestrainer Marc Herbert: „So ein Spiel habe ich noch nicht erlebt – weder so eine katastrophale Anfangsphase mit einem 0:3-Rückstand in nicht einmal drei Minuten, noch dass ein Team solch einen Spielstand bis zur Pause in eine Führung gedreht hätte!“
Es war schon vor diesem ersten von drei England-Vorbereitungsspielen auf die EM vom 26. August bis 1. September in s'Hertogenbosch einen krasses Auf und Ab der Gefühle für die junge Mannschaft. Augenblicke vor dem Abflug nach Lilleshall erfuhr das Team am Flughafen von der Ernennung Natascha Kellers zur Fahnenträgerin bei den Olympischen Spielen. Die Emotionen überschlugen sich da nicht nur bei den Berlinerinnen, die mit der Rekord-Nationalspielerin in der Bundesliga zusammenspielen.
Dann begann aber das Länderspiel mit einer Schweigeminute für den erst vor wenigen Tagen bei einem Bootsunfall im Alter von 15 Jahren verunglückten englischen U16-Nationalspieler Charlie Hutton. „Ich weiß nicht, ob sie das in der Konzentration etwas rausgebracht hat - so etwas machen die Mädels ja auch nicht jeden Tag“, so Teammanagerin Nina Lemmen.
Zumindest dauerte es nach einem Ballverlust im Aufbau nur 30 Sekunden, bis Lo Leigh Friederike Schreiter im deutschen Tor zum ersten Mal bezwungen hatte. Nach 67 Sekunden hatte Leigh den zweiten Fehler der Deutschen ebenfalls mit einem Tor bestraft. Die Abstimmung stimmte da noch überhaupt nicht. Und die dritte Minute lief noch, als die bedauernswerte Schreiter, die an den Toren keine Schuld traf, zum dritten mal hinter sich greifen musste, weil dieses Mal Jenna Woolven getroffen hatte.
Doch die Deutschen rissen sich danach mächtig am Riemen. BHCs Hanna Schniewind traf in der 8. Minute zum 1:3. Nur eine Minute später verwandelte Rebecca Grote die erste deutsche Ecke zum 2:3 (9.). In der 20. Minute war es Goalgetterin Marilena Krauß, die erstmals nur den Pfosten traf. Auf der anderen Seite wurde die erste Ecke Englands gut abgewehrt. Krauß setzte ihre Privatfehde mit dem englischen Tor fort, als sie in der 24. Minute eine Kugel artistisch knapp über das Gehäuse setzte.
Vier Minuten später strich schon wieder ein Schuss der Rüsselsheimerin über die Latte. In der 30. Minute hatte die agile Angreiferin dann das richtige Mittel parat, als sie gefühlvoll über die Keeperin zum 3:3 einlupfte. Die DHB-Auswahl erarbeitete sich vor der Pause noch drei Ecken, von denen Grote die letzte zur 4:3-Führung (33.) nutzte. Es ging munter weiter nach dem Wechsel. Viola Scharf traf nur das Außennetz (38.).
Nachdem die Deutschen ihre eigene fünfte Ecke vergeben hatten, erarbeitete sich England im Konter die zweite Standardsituation, die wiederum Leigh zum Ausgleich verwerten konnte (50.). Glück schließlich, als erst der Pfosten und dann Schreiter auf deutscher Seite den Rückstand verhinderten. Doch das Aluminium testeten die Deutschen deutlich öfter.
Grote scheiterte in der 63. Minute am Innenpfosten, Schniewind donnerte eine Minute später die Kunststoffkugel an die Latte. So war es wieder Krauß, die mit ihrem Tor zum 5:4 in der 65. Minute die Partie zu Gunsten der DHB-Auswahl entschied.
Tore:
1:0 Jo Leigh (1.)
2:0 Jo Leigh (2.)
3:0 Jenna Woolven (3.)
3:1 Hanna Schniewind (8.)
3:2 Rebecca Grote (KE, 9.)
3:3 Marilena Krauß (30.)
3:4 Rebecca Grote (KE, 33.)
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4:4 Jo Leigh (KE, 50.)
4:5 Marilena Krauß (65.)
Strafecken:
ENG 2 (1 Tor) / GER 5 (2 Tore)
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