Junioren-EM: Remis gegen den Mitfavoriten
Dienstag, 28. August, in s'Hertogenbosch: Deutschland – Belgien 2:2 (1:2)
28.08.2012 - Die deutschen U21-Herren haben im zweiten Vorrundenspiel der U21-Europameisterschaft gegen Belgien, den Vize-Europameister von 2010, 2:2-Unentschieden (1:2) gespielt. Die Tore nach 0:2-Rückstand erzielten Lukas Windfeder und Benedikt Swiatek per Strafecken. Für den Einzug ins Halbfinale reicht am morgigen Mittwoch um 14.15 Uhr gegen Spanien, das heute mit einem 4:2 über Schottland ebenfalls die Halbfinalchance wahrte, ein Punkt. Der noch mögliche Gruppensieg würde dann auch vom Ergebnis der Belgier gegen Schottland abhängen.
Jamilon Mülders: „Belgien hat die gute Mannschaft, die ich erwartet hatte. Viele Top-Spieler. Und wir haben eine ganz schlechte erste Halbzeit abgeliefert. Dadurch war es in der zweiten Hälfte ein Mega-Kraftakt! Wir verdanken einer überragenden Eckenabwehr um Chris Held und Christopher Rühr, die in der ersten Welle immer wieder die Knochen hingehalten haben, dass es nicht schlechter für uns ausgegangen ist. Zudem hat Felix Reuß zwei-, dreimal spektakulär gehalten. Ich bin letztlich ganz froh, dass wir mit der Schlussecke nicht noch gewonnen haben. Das hätte uns nicht gut getan. Wir brauchen den Druck und klare Worte. Mit der Behäbigkeit, die einige an den Tag gelegt haben, kann das Turnier ganz schnell vorbei sein, wenn da nicht die richtigen Schlüsse draus gezogen werden! Der Gruppensieg ist schon weg, denn Belgien wird Schottland auseinandernehmen. Insofern ist die Ansage klar: Wir müssen gegen Spanien unsere Halbfinalteilnahme klar machen.“
Auch wenn in dieser Begegnung, die durch die Halbfinal-Niederlage der Deutschen vor zwei Jahren schon eine besondere Bedeutung hatte, bis kurz vor der Pause keine Tore fielen, so war doch ordentlich etwas los auf dem Platz in Den Bosch. Belgien unterstrich, dass es zu den spielstärksten Mannschaften des Turniers zählt. Die Deutschen taten sich sehr schwer, vor allem im Spielaufbau gegen das Pressing. Erstmals jubeln durften deshalb auch die Belgier, die zehn Minuten vor dem Wechsel durch Maxime Plennevaux zur Führung trafen.
Nur fünf Minuten später war es Maximilien Peeters, der sehenswert zum 0:2 aus deutscher Sicht vollendete. Doch die Mülders-Schützlinge konnten umgehend antworten. Lukas Windfeder versenkte eine 90-Grad-Ecke von Mats Grambusch zum 1:2 (31.). Eine zweite Ecke vor der Pause wurde vom belgischen Keeper gehalten. Der Bundestrainer fand klare Worte in der Pause, monierte die Behäbigkeit im Offensivspiel. Das Team investierte daraufhin deutlich mehr, wurde auch in der 40. Minute durch das 2:2 von Bene Swiatek belohnt, der links unten flach einen Eckenschlenzer platzierte, aber so richtig gut fand die Mannschaft trotzdem nie ins Spiel.
Dennoch war es nun ausgeglichener. Trotz Unterzahl, als erst Linnekogel mit Grün, dann Christopher Held mit Gelb auf der Strafbank saßen, überstand die deutsche Mannschaft kritische Phasen, auch weil Rühr und Held als Eckenrausläufer und Torwart Felix Reuss einen exzellenten Tag erwischten und eine Ecke der Belgier nach der anderen abliefen. Letztlich hätte das DHB-Team mit zwei Schlussecken sogar noch den Dreier klar machen können, aber da hielt der belgische Torwart sehr gut. „Das war symptomatisch für die Partie, dass der dann nicht mehr rein ging“, so Mülders.
Tore:
0:1 Maxime Plennevaux (25.)
0:2 Maximilien Peeters (30.)
1:2 Lukas Windfeder (KE, 31.)
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2:2 Benedikt Swiatek (KE, 40.)
Strafecken:
GER 5 (2 Tore) / BEL 7 (kein Tor)
Grüne Karten:
GER 1 / BEL -
Gelbe Karten:
GER 1 / BEL -
Schiedsrichter:
Ian Diamond (SCO) / Marcus Powell (WAL)
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