U21-Damen: Knappe Niederlage im zweiten Spiel
22. Juli in Valencia: Kein Punktgewinn durch zwei Billard-Eckentore
Zwei Tage nach dem Auftaktsieg gegen Belgien haben die deutschen U21-Damen im zweiten Vorrundenspiel der Europameisterschaft in Valencia gegen den Mitfavoriten um den Gruppensieg aus den Niederlanden eine 1:2-Niederlage einstecken müssen. Das Team von Bundestrainer Marc Herbert führte zur Pause durch ein Eckentor von Pia Grambusch, kassierte aber in der zweiten Hälfte zwei Tore ebenfalls durch Standardsituationen. Gegen die spanischen Gastgeber, die ihr erstes Match gegen Holland 7:1 verloren und am Dienstagabend noch gegen Belgien antreten, gilt es nun am Mittwochabend die Halbfinalteilnahme klar zu machen.
|
„Insgesamt war das ein Spiel auf Augenhöhe. Bedenkt man, dass die Holländerinnen hier mit fünf Spielerinnen antreten, die die Champions Trophy in Mönchengladbach gespielt haben, und sogar einer P-Akkreditierten für Olympia, dann war das schon eine sehr gute Leistung“, sagte Bundestrainer Marc Herbert. „Es ist fast ärgerlich, dass wir die Partie verloren haben. Es waren allerdings auch zwei unterschiedliche Halbzeiten. Wir hatten Vorteile in der ersten Hälfte und haben dann in der zweiten immer ein bisschen mehr abgebaut. Letztlich waren die zwei Eckentore auch nur mit viel Pech drin. Aber es ist nur das Gruppenspiel. Wir haben nach wie vor alles in der eigenen Hand. Die Spanierinnen kennen wir gut aus der Vorbereitung, auch wenn da jetzt noch vier Spielerinnen hinzugekommen sind, die zuletzt beim A-Kader dabei waren, so werden wir die Halbfinal-Teilnahme trotzdem morgen klar machen. Da bin ich mir ganz sicher!“
Die Niederländerinnen begannen nicht mit dem aggressiven Pressing, das sie gewöhnlich spielen, sondern zeigten Respekt vor der deutschen Mannschaft. Mit dem deutschen Druck im eigenen Spielaufbau hatten die Oranjes ihre Probleme. Beide Teams holten mehrere Strafecken und besaßen einige gute Chancen, aber die klareren hatte die deutsche Mannschaft zu verzeichnen. Und für sie fiel auch das einzige Tor vor der Pause. Per Strafecke traf Youngster Pia Grambusch (12.) erneut, die auch schon gegen Belgien ein Tor geschossen hatte.
|
In der zweiten Halbzeit verletzte sich Leistungsträgerin Lisa Hahn früh, die einen Schläger einer Holländerin auf den Spann geschlagen bekam. Sie versuchte zwar später noch einmal zu spielen, hatte aber Probleme beim Laufen. „Wir müssen jetzt sehen, wie wir das durch Behandlungen in den Griff kriegen“, so Herbert. Direkt nach Hahns Ausscheiden bekamen die Niederländerinnen eine Ecke zugesprochen. Karoline Amm im Tor konnte die Kugel abwehren, allerdings prallte der Ball Grambusch gegen die Brust, und Dirkse van den Heuvel reagierte am schnellsten, die den Ball an der liegenden Grambusch vorbei ins Tor beförderte.
Es entwickelte sich ein Match mit leichten Vorteilen für die Holländerinnen, allerdings auch mit vielen Pfiffen und Zeitstopps. „Uns ging die Sicherheit beim Ballbesitz in den eigenen Reihen etwas verloren und es fehlte auch an Bewegung im Spiel ohne Ball“, analysierte Herbert diese Phase. In der 61. Minute erhielten die Niederländerinnen ihre sechste Strafecke zugesprochen. Wieder ging die Kugel nur über Umwege ins Tor. Amm klärte den Schlenzer mit dem Handschuh, von dem der Ball an den Oberschenkel einer deutschen Abwehrspielerin und von dort vor den Schläger von Fieke Holman prallte, die den Siegtreffer markieren konnte. Auch die deutsche Mannschaft hatte in der Schlussphase noch eine letzte Ecke, konnte diese aber nicht verwerten.
Tore im Überblick:
0:1 Pia Grambusch (KE, 12)
--------------------------------
1:1 Dirkse van den Heuvel (KE, 38.)
2:1 Fieke Holman (KE, 61.)
Strafecken:
NED 6 (2 Tore) / GER 3 (1 Tor)
|