Die letzten Tage in Indien...
Nach den aufregenden Erlebnissen in Old Delhi stand Hockey wieder in unserem Fokus: Am Freitag stand unser letztes Gruppenspiel gegen Indien auf dem Programm. Da wir dieses Spiel erst um 15:00 Uhr spielten, konnten wir den Tag etwas ruhiger angehen und beim Frühstück unser Geburtstagskind Bene mit einer schönen „black-forrest“ Torte überraschen.
Dann wurde anhand der Videobilder eine Spielstrategie festgelegt und nach einem leichten Mittagessen mit anschließender Motivationsbesprechung ging es dann in Richtung Wettkampfstätte. Im Stadion angekommen, konnte unser Staff die letzten Minuten des Gruppenspiels Neuseeland gegen Australien verfolgen, während wir uns auf dem „warm up“-Platz aufwärmten. Aufgrund des Sieges Neuseelands war unsere Ausgangslage klar, nur mit einem Sieg gegen Indien konnten wir uns für das Finale qualifizieren.
Von Beginn an wurde Indien von seinen Fans lautstark unterstützt, doch diese Kulisse hat uns nicht eingeschüchtert – im Gegenteil diese Kulisse hat uns zum Sieg gepusht. Jetzt mussten wir nur noch Notis Dopingkontrolle erfolgreich überstehen, um dann zum Galadinner mit den anderen Nationen zu fahren. Es stellte sich dann aber schnell heraus, dass uns nicht nur Notis Dopingkontrolle auf eine harte Probe stellte – sondern auch die Rushhour.
Hatten wir bisher immer geglaubt, den indischen Verkehr mit all seinen Facetten schon erlebt zu haben, wurden wir eines Besseren belehrt – es ging einfach gar nix mehr, selbst noch so energisches Hupen blieb wirkungslos. Nach hartem Kampf gegen diverse „überfüllte Blasen“ kamen wir ohne weitere Schäden im Hotel an. Hier angekommen, hieß das Kommando dann „Turboduschen“, denn eigentlich sollten wir schon auf dem Weg zum Dinner sein.
Das Dinner fand in einem Ambiente statt, was uns stark an 1001 Nacht erinnerte – festlich geschmückte Tische in einem typisch indisch hergerichteten Partygarten und auf der Bühne bot eine Tanzgruppe in indischen Kostümen eine nette Show. Gott sei Dank, verzichteten alle Anwesenden auf langatmige Reden, stattdessen stürmten wir das Buffet und konnten zum Schluss noch ein wenig das Tanzbein schwingen. Sehr schnell blies unser Staff dann aber schon zur Abfahrt, denn am Samstag war FINALE und schließlich hatten wir noch eine Rechnung offen mit Neuseeland.
Der Ablauf des Finaltages glich dem Ablauf des Vortages , denn auch das Finale fand um 15:00 Uhr statt, so dass wir in unserem gewohnten Rhythmus blieben. Dieses Mal überraschten uns die Trainer in der Abschlussbesprechung mit einem kleinen Motivationsvideo, entsprechend heiß und motiviert ging es dann zum Stadion, schließlich hatten wir alle noch eine Rechnung offen mit den Kiwis.
Erfreulicherweise hatten ein paar mehr Fans den Weg ins Stadion gefunden, zu unserer Freude hatte auch Herr Kroll von der Botschaft Wort gehalten und feuerte uns in Trikot und Fahne an. Auch die Turnierorganisatoren hatten einige Überraschungen organisiert, um dem Finale einen würdigen Rahmen zu bieten. Die Familie Shastri (Hauptsponsoren dieses Turniers) begrüßte die Finalteilnehmer persönlich und vor Spielbeginn gab es noch ein gemeinsames Foto mit den Kiwis.
Das Finale war dann das erwartet enge Spiel der beiden besten Turniermannschaften auf Augenhöhe, so dass es nach Spielschluss dem Spielverlauf entsprechend unentschieden stand. Also ging es in die Verlängerung mit Golden Goal – jetzt war absolute Leidenschaft gefragt, denn jeder Fehler wird hart bestraft. Dieses Mal waren wir die Glücklicheren, denn Sophie Mayen stand zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und konnte ein perfektes Zuspiel von Pia Oldhafer zum 3:2 verwandeln – Deutschland im Glückstaumel!
Bei der anschließenden Siegerehrung wurde Sophie dann auch zur besten Spielerin des Spiels gewählt und jede Spielerin durfte sich über ein sehr großzügiges Geschenk freuen. Alles in allem war es der perfekte Abschluss für eine tolle Hockeyreise mit Abenteuercharakter, wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Unterstützern und Sponsoren bedanken – allen voran den Freunden des Hockeys, die mit ihrer großzügigen finanziellen Unterstützung diese Reise überhaupt erst ermöglicht haben.
Wir werden uns jetzt auf den Rückweg ins kühle Deutschland machen und hoffen, dass wir unser „kleines“ Gepäck sicher nach Frankfurt bekommen und uns dann wieder in alle Windrichtungen verteilen bis zur nächsten Maßnahme im nächsten Frühjahr.
Hockeyherzliche Grüße aus Indien.
Eure U21
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